Der Knebelsche Hof - Nierstein am Rhein

Historie...

Der Knebelsche Hof

Das imposante Gebäude im Zentrum des Marktplatzes ist um 1664 erbaut. Es war im Besitz des Kurmainzischen Rates und Hofmarschalls Phillip Christoph Knebel aus Katzenelnbogen, seit dem Jahr 1684.

Über der Eingangstür des Hauses ist das Allianzwappen
von ihm und seiner Frau Maria Franziska Wallbott
von Bassenheim unter der Freiherrenkrone zu erkennen.

Untersuchungen der Hochschule Rhein Main aus dem
Jahr 2014 ergaben, dass früher mehrere kleinere Gebäude
und auch ein Kapellenanbau auf dem Gelände standen,
die zu dem Heute vorhandenen Gebäude zusammengetührt wurden.

Das Haus Marktplatz 5 birgt in den Kellern noch weitere
Geheimnisse, besteht doch der Treppenaufgang zum
Erdgeschoss aus alten wieder verwendeten Grabsteinen
aus der Renaissancezeit auf denen die Inschriften noch
teilweise zu erkennen sind. Außerdem werden aus früheren
Zeiten noch zwei Gefängniszellen und ein Wachraum im
Keller vermutet.

Die Keller sind an das mittelalterliche Gangsystem von Nierstein angeschlossen mit Verbindung zur wehrhaften Martinskirche.

1808 war der letzte Nachkomme Phillip Franz Freiherr Knebel von Katzenelnbogen derart verschuldet, dass er gezwungen war, das Anwesen an die Söhne der jüdischen Kaufmannsfamilie Reinach aus Mainz zu verkaufen.
Der nachfolgende Besitzer Georg Maurer führte dann den
massiven Umbau um 1890 durch. Die Familie Maurer betrieb in dem Anwesen einen Wirtschaftshof und anschließend ein Weingut mit Fremdenzimmern. 

Der Verkauf im Jahr 2014 erfolgte mit dem Ziel, das Haus an dieser herausragenden Stelle einer Nutzung zuzuführen, die die besondere Geschichte weiter fortsetzen kann,